Haushaltsbuch führen: So optimieren Sie Ihre Finanzen - mit kostenloser Vorlage

Haushaltsbuch führen

Haushaltsbuch führen - so organisieren Sie Ihre Finanzen richtig


Fragen Sie sich hin und wieder, warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist? Ist es für Sie schwer bis unmöglich, regelmäßig etwas auf die Seite zu legen? Sind Sie regelmäßig gezwungen, Ihren Dispokredit zu beanspruchen? Oder kurz gefragt: haben Sie manchmal das Gefühl, den Überblick über Ihre Ausgaben verloren zu haben?

Wenn Sie mindestens eine dieser Fragen mit “Ja” beantworten konnten, kann ein Haushaltsbuch ein äußerst wirksames Mittel zur Verbesserung Ihrer finanziellen Situation darstellen. Denn indem Sie dort all Ihre Einnahmen und Ausgaben detailliert dokumentieren und kategorisieren erhalten Sie schnell einen überblick, in welchen Bereichen Sie die höchsten Ausgaben haben und wo es Potenzial zum Sparen gibt.

Ein Haushaltsbuch eignet sich jedoch nicht nur, um die Eingangs erwähnten Probleme zu lösen, sondern kann Ihnen darüber hinaus auch beim Erreichen Ihrer finanziellen Ziele helfen - ganz gleich, ob sie dabei zum Beispiel monatlich einen festen Betrag sparen oder Ihre Bonität verbessern wollen. Oder kurz gesagt: ein Haushaltsbuch zu führen hilft Ihnen dabei, mehr aus Ihren vorhandenen finanziellen Mitteln herauszuholen.

Dabei führen durchaus mehr Personen und Haushalte in Deutschland ein Haushaltsbuch, als man zunächst vermuten würde - einer Umfrage des Verbrauchermagazins Finanztip zufolge dokumentiert die Hälfte der Befragten alle anfallenden Ausgaben bis ins Detail. Weitere rund 15 Prozent der Befragten gaben an, zumindest alle größeren Ausgaben zu dokumentieren.

Ergebnisse zur Frage Führen Sie ein Haushaltsbuch?

Umfrageergebnisse zur Frage "Führen Sie ein Haushaltsbuch". Quelle: Finanztip

Darüber hinaus zeigen wir Ihnen, worauf Sie beim anlegen und führen eines Haushaltsbuchs achten sollten. Und um Ihnen den Start noch leichter zu machen bieten wir Ihnen sogar eine kostenlose Excel-Vorlage für Ihr Haushaltsbuch.

Was ist ein Haushaltsbuch - und warum sollten Sie eins führen?

Ein Haushaltsbuch dient dazu, all Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben genau zu im Blick zu behalten. Dabei werden die einzelnen Ausgaben - zum Beispiel die Kosten des letzten Einkaufs - sorgfältig dokumentiert und zu einem späteren Zeitpunkt ausgewertet.

Indem die einzelnen Ausgaben in verschiedene Kategorien unterteilt werden, können Sie zudem schnell erkennen, für welche Bereiche Sie jeden Monat oder über das ganze Jahr betrachtet das meiste Geld ausgeben.

Beispiele für mögliche Kategorien in einem Haushaltsbuch wären zum Beispiel folgende:

  • Miete
  • Nebenkosten
  • Telefon und Internet
  • Versicherungen
  • Kredite und Finanzierungen
  • Kosten für Mobilität (zum Beispiel Benzinkosten oder Kosten für ÖPNV-Ticket)
  • Lebensmittel
  • Freizeit

Indem Sie Ihre Ausgaben sorgfältig dokumentieren und entsprechend den einzelnen Kategorien zuordnen erhalten Sie schnell ein genaues Bild darüber, für welche Bereiche Sie Monat für Monat durchschnittlich wieviel ausgeben. Sobald alle Ausgaben erst einmal “Schwarz auf Weiß” festgehalten wurden, kann das durchaus zum ein oder anderen Aha-Moment führen. Zum Beispiel, wenn Ihnen dadurch auffällt, dass Sie im Durchschnitt 100€ pro Monat für Schuhe ausgeben - und das, obwohl Sie nur ein Paar gleichzeitig tragen können. Auf dieser Grundlage sollten Sie dann unter Berücksichtigung ein monatliches Budget festlegen, inklusive dem Anteil, den Sie monatlich für die einzelnen Kategorien maximal ausgeben wollen.

Die 50-30-20 Regel im überblick

50-30-20-Regel: 50% Grundausgaben, 30% persönliche Bedürfnisse, 20% sparen

Eine beliebte und weit verbreitete Orientierungshilfe für die Erstellung eines monatlichen Budgets ist dabei die sogenannte “50-30-20-Regel”. Diese sieht vor, dass Sie nicht mehr als 50 Prozent Ihres monatlichen Budgets für lebensnotwendige Ausgaben - zum Beispiel Miete, Strom, Auto oder Lebensmittel - aufwenden sollten. Maximal 30 Prozent sollten Sie darüber hinaus für die schönen Dinge des Lebens ausgeben, zum Beispiel für Urlaub, Hobbys, Beauty-Produkte sowie Restaurant- oder Kinobesuche. 20 Prozent Ihrer monatlichen Einnahmen sollten Sie zu guter letzt dafür Nutzen, um Rücklagen auf- oder Verbindlichkeiten wie Kredite oder Finanzierungen abzubauen.

Haushaltsbuch richtig anlegen - auf diese 5 Punkte sollten Sie achten

Das Grundprinzip eines Haushaltsbuchs - nämlich Einnahmen und Ausgaben zu dokumentieren - lässt sich recht einfach umsetzen. Um ein Haushaltsbuch richtig zu führen, Fehler zu vermeiden und somit das Beste aus diesem Werkzeug herauszuholen, gilt es von der Wahl des Formats bis hin zur Auswertung jedoch einige Punkte zu beachten - und zwar die folgenden.

Wählen Sie das für Sie am besten passende Format

Ein Haushaltsbuch kann grundsätzlich in verschiedenen Formaten angelegt werden: sowohl ganz “klassisch” mit Stift und Papier, aber auch digital über eine Haushaltsbuch-App oder eine Excel-Vorlage. Ein Haushaltsbuch in digitaler Form ist in unseren Augen einfacher zu handhaben und bietet am Ende des Tages auch mehr Möglichkeiten als ein “klassisches” Haushaltsbuch. Am Ende sollten Sie sich jedoch für das Format entscheiden, mit dem Sie sich am wohlsten fühlen - schließlich arbeiten Sie jeden Tag damit.

Dokumentieren Sie nicht nur die Ausgaben, sondern auch die Einnahmen

Um Ihre finanzielle Situation mit Hilfe eines Haushaltsbuchs bestmöglich zu erfassen sollten Sie nicht nur Ihre Ausgaben, sondern ebenso auch Ihre Einnahmen festhalten. Dazu zählen neben Ihrem Haupteinkommen natürlich auch die Einnahmen aus einem möglichen Nebenerwerb, aber auch einmalige Einnahmen wie zum Beispiel durch Bonuszahlungen oder Verkäufen. So entsteht ein detailliertes Bild über Ihre finanzielle Situation, das Sie als Grundlage für Ihr monatliches Budget (zum Beispiel mit der bereits erwähnten 50-30-20-Regel) nutzen können.

Werfen Sie nicht alles in einen Topf

An diesem Punkt haben Sie sich also für das Format Ihres Haushaltsbuchs entschieden und wissen, dass Sie neben den Ausgaben auch die Einnahmen dokumentieren sollten - soweit so gut. Um ein möglichst detailliertes Bild Ihrer finanziellen Situation zu zeichnen, sollten Sie sowohl Ihre Einnahmen als auch Ihre Ausgaben im nächsten Schritt in einzelne Kategorien einteilen - zum Beispiel Miete, Versicherungen, Kredite, Lebensmittel oder Freizeit. Idealerweise unterteilen Sie manche der Kategorien dann noch in weitere Unterkategorien, zum Beispiel die Kategorie “Freizeit” in Ausgaben für Restaurant- und Kinobesuche oder Ausgaben für Ihr Hobby.

Die einzelnen Kategorien für Ihr Haushaltsbuch sollten Sie dabei so wählen, dass Sie bei Bedarf Ihre Einnahmen und Ausgaben bis ins Detail nachvollziehen können, ohne dabei jedoch zu kleinteilig werden zu müssen. Ein Beispiel, wie so ein Aufbau für ein Haushaltsbuch aussehen kann, finden Sie in unserer kostenlosen Haushaltsbuch-Vorlage für Excel, die Sie weiter unten finden.

Entwickeln Sie eine Routine

Der Wert eines Haushaltsbuchs hängt natürlich stark davon ab, wie gut es gepflegt wird. Deswegen sollten Sie nicht zu Lange damit warten, Ihre Einnahmen und Ausgaben in Ihrem Haushaltsbuch zu dokumentieren. Idealerweise arbeiten Sie von Anfang an daran, die Dokumentation Ihrer finanziellen Situation in Ihrem Haushaltsbuch möglichst schnell zu einer Routine werden zu lassen.

Zum einen könnten Sie sich angewöhnen, Einkäufe, bezahlte Rechnungen oder andere Ausgaben möglichst unmittelbar in Ihrem Haushaltsbuch festzuhalten. Da das im Alltag nicht immer einfach ist können Sie als Alternative dazu alle Einnahmen und Ausgaben des Tages jeweils immer zu einem bestimmten Zeitpunkt - etwa vor dem Schlafengehen - zu dokumentieren. Gerade in der Anfangszeit empfiehlt es sich darüber hinaus einen Timer zu setzen, der Sie jeden Tag an die Pflege Ihres Haushaltsbuchs erinnert.

Ziehen Sie Ihr Fazit nicht zu früh

Wenn Ihnen die Dokumentation Ihrer Einnahmen und Ausgaben mit der Zeit quasi in Fleisch und Blut übergegangen ist und Sie Ihr Haushaltsbuch schon über mehrere Wochen hinweg sorgfältig pflegen, liegt der Gedanke an eine erste Zwischenbilanz zu Ihrer finanziellen Situation natürlich Nahe. Gerade, wenn Sie Ihr Haushaltsbuch noch nicht allzu lange führen sollten Sie bei der Interpretation jedoch mit Vorsicht agieren. Denn nach den ersten ein bis zwei Monaten lassen sich zwar bereits erste Schlüsse ziehen, doch das gezeichnete Bild Ihrer finanziellen Situation ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht repräsentativ genug.

Denn wenn Sie nur einen kurzen Zeitraum für Ihre Betrachtung heranziehen, fallen unregelmäßige Einnahmen und Ausgaben - zum Beispiel unerwartete Reparaturkosten, die Ausgaben in Ihrem Sommerurlaub oder der Verkauf Ihrer Briefmarkensammlung - deutlich schwerer ins Gewicht, als dies bei einer Betrachtung über mehrere Monate oder gar ein ganzes Jahr hinweg der Fall wäre.

Haushaltsbuch führen: Beispiele und kostenlose Excel-Vorlage

Sie wissen jetzt also, warum Sie ein Haushaltsbuch führen sollten und was Sie bei der Planung und Handhabung alles beachten sollten. Sicher fragen Sie sich schon, wie ein gut aufgebautes Haushaltsbuch denn nun konkret aussieht. Dazu finden Sie untenstehend einige Beispiele aus unserer kostenlosen Haushaltsbuch-Vorlage.

Unsere Vorlage orientiert sich an der oben erwähnten 50-30-20-Regel und wendet diese auch an. Sollten Sie in einem der drei Bereiche (Grundausgaben, Persönliche Bedürfnisse oder Sparen und Schuldentilgung) den Richtwert übersteigen, zeigt Ihnen die Excel-Vorlage das direkt an. So erkennen Sie schnell, in welchen Bereichen Ihre Finanzen aus dem Ruder zu laufen drohen und können direkt gegensteuern, indem Sie alle Ausgaben in diesem Bereich nochmal auf den Prüfstand stellen.

Kostenloser Excel-Haushaltsrechner

Screenshot der Haushaltsbuch Excel-Vorlage mit Beispielwerten

Beispielhafter Aufbau der Excel-Vorlage mit Musterwerten. Monate, in denen die Ausgaben das vorgesehene Budget übersteigen, werden automatisch hervorgehoben.

Die Excel-Vorlage wertet Ihre dokumentierten Einnahmen und Ausgaben darüber hinaus auch automatisch in Form von übersichtlichen Diagrammen aus. So erkennen Sie auf einen Blick, wie sich Ihre finanzielle Situation über das Jahr hinweg entwickelt.

Screenshot eines Diagramms, das die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben aufzeigt

Beispielhafter Aufbau der Excel-Vorlage mit Musterwerten. Monate, in denen die Ausgaben das vorgesehene Budget übersteigen, werden automatisch hervorgehoben.


Kostenloser Download: Excel-Vorlage für Ihr Haushaltsbuch

Screenshot der Haushaltsbuch Excel-Vorlage mit Beispielwerten

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Ausgaben analysieren und Sparpotenziale identifizieren

Neben den Einsparmöglichkeiten, die allein das Setzen eines festen Budgets mit sich bringt (zum Beispiel eine Deckelung der Ausgaben für Restaurantbesuche oder dem Kauf neuer Kleidungsstücke), gibt es einige Bereiche, die bei genauer Betrachtung große Sparpotenziale eröffnen. Eine kleine Auswahl davon stellen wir Ihnen in den folgenden Absätzen vor.

  • Kosten für gar nicht oder nur selten genutzte Abonnements. Hand aufs Herz: benötigen Sie wirklich drei verschiedene Streaming Dienste und stapeln sich die ungelesenen Magazine aus dem vor Jahren abgeschlossenen Abonnement nicht schon verdächtig hoch? Schauen Sie genau hin und scheuen Sie nicht davor zurück, bestehende Abonnements zu kündigen. Wenn Sie nach einer gewissen Zeit merken, dass Ihnen tatsächlich etwas substanzielles fehlt können Sie die gekündigten Abos jederzeit wieder aktivieren - möglicherweise sogar zum reduzierten “Willkommen Zurück”-Preis.
  • Kreditraten und Finanzierungen. Ob der Gebrauchtwagen zum Spitzenpreis, die unvergessliche Hochzeitsreise auf die Malediven oder das heißgeliebte High-End-Smartphone - nicht alle Wünsche lassen sich sofort und allein mit den tatsächlich zur Verfügung stehenden Mitteln realisieren. Nur allzu verlockend erscheint es da, einen Ratenkredit oder eine Finanzierung abzuschließen, um sich den Wunsch sofort zu erfüllen. Passiert dies jedoch zu oft, hat man schnell mehrere Raten auf einmal zu bedienen. Das wird nicht nur übersichtlich, sondern in der Regel auch teurer als nötig. In einem solchen Fall sollten Sie eine Umschuldung in Betracht ziehen. Dabei fassen Sie all Ihre bestehenden Kredite und Finanzierungen zusammen und zahlen künftig nur noch eine Rate - zu in der Regel deutlich besseren Konditionen.
  • Kosten für zu teure oder gar nicht mehr benötigte Versicherungen Klar: Versicherungen sind für viele ein Thema, mit dem man sich nicht mehr als nötig beschäftigen möchte. Doch zumindest ab und zu sollten Sie dann doch schon mal genauer hinschauen - zumindest wenn Sie sparen möchten. Bietet die vor 10 Jahren zum Freundschaftspreis abgeschlossene Versicherung heute noch die besten Konditionen? Wäre es nicht sinnvoll, die Beiträge für Versicherung Quartalsweise oder gar Jährlich zu begleichen, um von damit verbundenen Nachlässen zu profitieren? Und wäre es nicht doch mal an der Zeit, die Haftpflichtversicherung für den vor drei Jahren verstorbenen Hund zu kündigen?
    Eins ist jedenfalls sicher: von den mehr als 2.000 Euro, die jeder Deutsche im Durchschnitt jährlich für Versicherungen ausgibt, lässt sich in fast allen Fällen der ein oder andere Euro einsparen.

Neben der Betrachtung der oben genannten Punkte sollten Sie Ihr Haushaltsbuch regelmäßig dazu nutzen, um ein Zwischenfazit zu Ihren Ausgaben zu erstellen - zum Beispiel einmal pro Quartal oder in Form eines persönlichen Jahresabschlusses. Dadurch entdecken Sie nicht nur immer wieder aufs neue unnötige Kosten, sondern entwickeln mit der Zeit auch ein besseres Gespür dafür, welche Ausgaben tatsächlich sinnvoll oder zwingend notwendig sind.

Einfacher als gedacht: Beginnen Sie noch heute damit, Ihre persönlichen Finanzen zu optimieren

Das eigene Konsumverhalten mit einem Haushaltsbuch zu dokumentieren, dadurch unnötige Kosten zu identifizieren und letzten Endes die eigene finanzielle Situation zu verbessern ist also deutlich einfacher, als oft angenommen wird.

Ein Haushaltsbuch hilft Ihnen nicht nur dabei, Ihre Einnahmen und Ausgaben genau im Blick zu behalten, sondern regt Sie darüber hinaus auch dazu an, Ihr Konsumverhalten regelmäßig zu reflektieren und neue Verhaltensweisen im Umgang mit Ihren finanziellen Mitteln zu entwickeln. So vermeiden Sie nicht nur die Eingangs erwähnten Probleme, sondern sind langfristig in der Lage, Rücklagen zu bilden und Vermögen aufzubauen.

Alles, was Sie dafür benötigen ist etwas Disziplin sowie Stift und Papier oder ein digitales Haushaltsbuch in Form App oder Excel-Vorlage. Worauf warten Sie also noch?

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15.04.2020