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Nachhaltige Geldanlage

So investieren Sie nachhaltig
Aktualisiert: 02.02.2021
Lesezeit: 11 Min.
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Nachhaltige Geldanlagen: Mehr als nur Rendite

Mehr und mehr Anleger achten bei der Auswahl der richtigen Geldanlage nicht mehr nur auf Rendite und Ertrag, sondern auch auf die dahinterstehenden Produkte und Unternehmen, in die man investiert. Sogenannte nachhaltige oder auch ethische Investments sind eines der am schnellst wachsenden Segmente in der Geldanlage. Bei nachhaltigen Investments wird anhand von verschiedenen Kriterien investiert.
Diese sind nicht abschließend definiert, umfassen jedoch in der Regel ethische Standards und verfolgen Grundsätze der Nachhaltigkeit. Sie dienen als Ergänzung der klassischen Kriterien Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Aspekte.

Obwohl die nachhaltigen Investments noch weniger als 1% des Geldanlagevolumens der deutschen Bevölkerung ausmachen, werden diese insbesondere durch die Themen der Nachhaltigkeit, des Klimawandels und der unternehmerischen Missstände (Dumpinglöhne, mangelnde Gleichstellung etc.) mehr und mehr zum Fokus von Verbrauchern und Investoren.

Wir liefern Ihnen eine Übersicht von nachhaltiger und ethischer Geldanlage, klären Sie über grundsätzliche Kriterien und Richtlinien auf und zeigen Ihnen, welche Formen aktuell am Markt für Verbraucher existieren.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Nachhaltig Investieren: So funktioniert es und darauf sollten Sie achten
  • Was sind Grundlagen und Prinzipien der ethischen Geldanlage?
  • Welche Produkte und Möglichkeiten der Geldanlage und Partizipation existieren bereits?
  • Wie sieht die Zukunft für ethisches und nachhaltiges Investieren aus?

Übersicht zu nachhaltiger und ethischer Geldanlage

Insbesondere in der jüngeren Bevölkerung ist die Sorge um die Zukunft in den letzten Jahren stark angestiegen. Umfragen in Deutschland zeigen: Über 70% der Deutschen sehen den Klimawandel als große Gefahr (Pew Research 2018). Und obwohl "Fridays for Future" und sonstige Bewegungen das Handeln der Menschen beeinflussen, fehlt vielmals noch die Möglichkeit für Verbraucher, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten Gutes zu tun.

Hier setzen die Möglichkeiten der Geldanlage an, die nicht nur Rendite und Zinsen im Auge haben, sondern auf fundamentalen Kriterien der Nachhaltigkeit basieren. Der Anteil an nachhaltigen Investments am deutschen Vermögen liegt noch weit unter 1%. Dies ist nicht nur ein Problem, sondern auch eine Chance.

Doch wie genau grenzt man Nachhaltigkeit bei der Investition ab? Eine Übersicht:

Das Wichtigste zur nachhaltigen Geldanlage

  • Ermöglicht die bewusste Geldanlage in nachhaltige Projekte
  • Bei der Auswahl ist besonderer Wert auf die Rahmenbedingungen zu achten
  • Ökologische Investments sind noch jung, ist jedoch ein wachsendes Segment
  • Renditen variieren stark, bei risikoreichen Solarprojekten bis zu 10 - 12%

ESG-Kriterien: Environment (Umwelt), Social (Soziales), Governance (Unternehmensführung)

Als Standard nachhaltiger Anlagen haben sich die ESG-Kriterien mehr und mehr etabliert. Hierbei werden Geldanlagen anhand der Themen Umwelt (Umweltverschmutzung, Klimawandel, Ressourcenknappheit), des Sozialen (Mitarbeiterbehandlung, Sicherheit und Gesundheit, Gleichbereichtigung und der Unternehmensführung (Aufsichtsstrukturen, Compliance, Korruption) bewertet. Insbesondere große Banken und Fonds-Anbieter, aber auch die UN nutzen die ESG-Kriterien zur Bewertung von Anlagen.

Erneuerbare Energien: Grüne Geldanlagen in Solar, Windkraft und Co.

Sogenannte Grüne Geldanlagen fokussieren sich auf die Themen Umwelt und Klimawandel. Durch Investitionen in Solar, Photovoltaik oder Windkraft unterstützen Verbraucher Vorhaben für eine saubere Umwelt. Grüne Geldanlagen investieren oftmals in echte Sachwerte. Insbesondere das Aufbauen von Solarparks oder Windkraftwerken fördert die Produktion von Strom. Hierbei sind zwischen Projekten im Inland und im Ausland zu unterscheiden.
Während inländische Projekte eher als Sachinvestitionen zu sehen sind, haben Investitionen in Afrika oder im sonstigen Ausland vor allem das Ziel, dass sie einen hohen sozialen Einfluss ("Social Impact") bewirken.

Impact Investing: Geldanlagen, die Gutes bewirken

Beim Impact Investing, auf Deutsch in etwa "Wirkungsorientiertes Investieren", wird neben einer positiven, finanziellen Rendite vor allem der Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft betrachtet. Der Markt wächst extrem schnell, ist jedoch für den Privatanleger nicht einfach zugänglich. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) veröffentlicht 2018 Zahlen, nachdem gerade einmal 13 Milliarden Euro in Wirkungsorientierte Fonds investiert wurde. Eine große Zahl, aber gerade einmal 6% des Volumens aller nachhaltigen Investments.

Vor allem die Möglichkeiten von Crowdfunding und spezifischer dem Crowdinvesting haben Verbrauchern Wege eröffnet, an Impact Investments teilzunehmen. Plattformen wie bettervest.com oder wiwin.de gelten zu den Vorreitern dieser Art von Geldanlage.

Wachstum nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland (in Mrd. Euro)

Nachhaltige Geldanlage Wachstum Deutschland
Wachstum nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland. Quelle: Eigene Darstellung auf Basis des FNG Marktberichts 2019

Welche Formen der nachhaltigen Geldanlage gibt es?

Geldanlage in nachhaltiger Wirtschaft sind zum größtenteil über Aktienfonds sowie ETFs (Exchange Traded Funds) zugänglich. Diese sind in klassischer Form über ein Wertpapierdepot zugänglich und können bei gegebener Liquidität gehandelt werden

Nachhaltige ETFs: Eine mögliche Auswahl

Laut Tests des Portals "Finanztip" sind lediglich zwei nachhaltige ETFs in die engere Auswahl gekommen. Hierunter fallen der MSCI World Socially Responsible Index (SRI) sowie der Dow Jones Sustainability Index World Enlarged. Ersteres bündelt rund 400 Unternehmen, die die höchsten ESG-Kriterien aufweisen. Der Dow Jones Sustainability Index World Enlarged bündelt hierbei knapp 600 Ländern, die sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern ansässig sind. Bei beiden ETFs werden ESG-Kriterien bzw. spezifische Analysen anhand nachhaltiger Kriterien zu Rate gezogen, um die im ETF gelisteten Unternehmen zu bewerten.

Insbesondere negative Kriterien ("negative Screening") werden dabei konsequent ausgeschlossen. Hierzu gehören unter anderem umstrittene Branchen wie Alkohol, Glücksspiel oder Atomenergie, aber auch Kriterien wie die CO2-Bilanz, Compliance sowie unternehmensinterner Datenschutz.

Crowdfunding: Eigenständig investieren

Wer sich nicht auf andere verlassen möchte und die Geldanlage in die eigene Hand nimmt, der ist bei Crowdfunding richtig aufgehoben. Beim Crowdfunding investieren Sie auf Online-Plattformen direkt in ausgewählte und vorgeprüfte Investitionsprojekte. Diese umfassen oftmals Projekte im Bereich Solar, Photovoltaik und erneuerbare Energien. Aber auch Impact Investments sowie Mikrofinanzierungen sind einfach online abzuschließen.

Je nach Crowdfunding-Plattform investieren Sie ab rund 100€ in ausgewählte Projekte. Die Investition ist oft als Anleihe oder Nachrangdarlehen strukturiert, sodass Sie einen festen Zinssatz erhalten. Die Laufzeiten unterscheiden sich und beginnen in der Regel ab 12 Monaten.

Der Vorteil beim Crowdfunding: Sie investieren direkt in die Projekte und finanzieren mit der Crowd ("Schwarmfinanzierung") das gewünschte Projekt. Updates, Geschäftsberichte und wichtige Informationen werden Ihnen als Darlehensgeber oder Investor oft direkt zur Verfügung gestellt.

Umweltfonds, Ökofonds und Nachhaltigkeitsfonds

Wer nicht direkt in einzelne Umweltwerte investieren möchte, für den sind Umweltfonds eine gute Alternative. Diese Ökofonds sind aktiv gemanagt und werden hauptsächlich von nachhaltigen Banken angeboten. Insbesondere Anbieter wie die UmweltBank, die GLS Bank oder Triodos Bank haben sogenannte Umweltfonds und Ökofonds im Angebot

Im Gegensatz zu passiv gemanagten Instrumenten (ETFs) sind Umweltfonds in der regel aktiv gemanagte Fonds. Das bedeutet, dass ein Fondsmanager diese zusammenstellt. Dies heißt im Umkehrschluss: Höhere Gebühren, da in der Regel eine anfängliche Gebühr, als auch eine jährliche Verwaltungsgebühr abgeführt werden muss. Dadurch fällt die Rendite bei der gleichen Investition schlechter aus, als bei einem passiv verwalteten ETF.

Die wichtigsten Plattformen und Anbieter

GLS BankCrowdfunding, GLS Crowd, FairWorldFonds, GLS Bank Klimaschutz
BettervestCrowdfunding nachhaltiger Projekte
EthikBankÖkologische Kredite, Ethische Geldanlage
LeihDeinerUmweltGeldGrüne Projekte, Wind- und Solarenergie

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