Exchange Traded Funds oder börsengehandelte Indexfonds, kurz "ETF", haben in den letzten Jahren einen regelrechten Hype ausgelöst. Gerade in Zeiten von Niedrigzins und einer weltweiten, unsicheren Wirtschaftslage, steigt die Nachfrage nach neuen, renditestarken Investments, mit denen man langfristig Vermögen aufbauen kann.
ETFs und ETF-Sparpläne haben sich als die beste und günstigste Form der Geldanlage für genau diese Ziele erwiesen.
Wir zeigen Ihnen heute, welche ETF-Sparpläne sich lohnen, für wen sich ETFs besonders anbieten, welche Vor- und auch Nachteile es gibt und worauf Sie allgemein achten sollten.
ETF-Sparpläne auf einen Blick
Mit einem ETF-Sparplan vereinen Sie die Vorteile von ETFs (geringe Gebühren, breites Anlagespektrum einfach handelbar) und die Vorteile eines Sparplans (mit wenig Geld investieren, gute Planbarkeit und nachhaltiger Vermögensaufbau).
Sie erhalten durch ETFs Zugang zu Tausenden von verschiedenen Anlagestrategien, und können auch selbst zwischen sicher, ausgewogen oder renditeorientiert wählen.
Sie bauen langfristiges Vermögen auf und müssen sich dank eines Sparplans auch nicht um die richtigen Investitionszeitpunkte ("Cost-Average-Effekt") oder Gewichtungen im Portfolio kümmern.
Empfehlungen für die ersten ETF-Sparpläne
Der iShares Core MSCI World UCITS ETF, der Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C sowie der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF bieten sich an, wenn Sie Ihr Portfolio breit mischen und sowohl in Entwicklungsländer, als auch in entwickelte Länder investieren möchten.
Der iShares Core MSCI Europe UCITS ETF EUR oder der Xtrackers MSCI Europe UCITS ETF 1C bieten sich an, wenn Sie sich auf den europäischen Markt fokussieren möchten.
Wenn Sie nicht selbst entscheiden möchten, kann sich ein digitaler Vermögensverwalter oder ein sogenannter Robo-Advisor anbieten. Hier bieten sich die beiden deutschen Anbieter Oskar oder Scalable Capital an.
Während Tagesgeld oder Festgeld als Form der Geldanlage immer unattraktiver wird, da durch den Niedrigzins und die Inflation immer weniger Rendite für den Sparer übrig bleibt, macht sich der Wunsch nach nachhaltigen Geldanlagen unter Privatanlegern breit. Kryptowährungen und Aktien bieten zwar noch die Chance auf hohe Renditen und kurzfristige Erträge, beinhalten aber immer auch ein hohes Risiko - und eine noch höhere Eintrittshürde.
Investiert man in einen ETF-Sparplan, hat das verschiedene Vorteile. Schon kleine Summen können hier durch monatliches Einzahlen durchaus Großes bewirken. So können Sie schon mit wenig Startkapital einen Grundstein für Ihre finanzielle Unabhängigkeit legen oder für ihre Altersvorsorge sparen. Mittlerweile steckt jeder siebte Euro, den die Deutschen in Fonds anlegen, in einem ETF-Portfolio.
Über 7.500 Milliarden US-Dollar sind aktuell in ETFs investiert
Ein Anstieg um fast 2000%: Die Entwicklung des weltweit in ETFs verwalteten Vermögens seit 2005. Quelle: Statista
ETFs bieten dem Anleger einen guten Kompromiss zwischen einem verhältnismäßig niedrigem Risiko und einer hohen Rendite. Dabei ist es bereits ab einer monatlichen Sparrate von 25 bis 50 Euro möglich, einen Sparplan zu beginnen.
Das sind die 5 größten ETFs nach Volumen
iShares Core S&P 500 UCITS ETF (Acc), 35 Milliarden Euro
iShares Core MSCI World UCITS ETF USD, (Acc), 26 Milliarden Euro
iShares Physical Gold ETC, 10 Milliarden Euro (eigentlich eine "Exchange Traded Commodity" statt ETF)
5 Gründe, weshalb man mit einen ETF-Sparplan investieren sollte
1. Geringe Kosten und Gebühren
Da ETFs passiv gemanagte Investmentfonds sind, haben sie oft deutlich niedrige Gebühren im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds. Während die Verwaltungsgebühren bei einem aktiv gemanagten Fond zwischen 1 und 2 Prozent betragen, entfallen die Gebühren bei ETFs entweder komplett oder liegen unter einem Prozent.
Bei ETFs entfällt auch das Agio, der "Ausgabeaufschlag". Dieser wird bei klassischen Fonds beim Investieren abgezogen und beträgt rund 1%.
2. Hohe Auswahl und gute Liquidität
Aufgrund der Vielzahl der verfügbaren ETFs haben Sie zum einen eine breite Auswahl, worin Sie investieren möchten.
Das Marktwachstum der letzten Jahre hat außerdem dafür gesorgt, dass ETFs sehr "liquide" sind, also einfach zu kaufen und zu verkaufen sind. Dadurch ist die Differenz zwischen Verkaufspreis ("Briefkurs") und Ankaufspreis ("Geldkurs") gering. Je größer diese Spanne, der sogenannte Spread ist, desto eher muss man die Differenz später wieder verdienen.
Viel gehandelte ETFs lassen sich daher schneller verkaufen als illiquide Wertpapiere und haben oft eine unwesentliche Differenz zwischen An- und Verkaufspreis.
Im Vergleich zur Investition in einzelne Aktien haben ETFs eine deutlich bessere Risikostreuung. Denn ein ETF ist im Gegensatz zum Einzelinvestment in eine Vielzahl verschiedener Werte investiert, in einen sogenannten "Index". Der MSCI World ETF profitiert zum Beispiel an der Wertentwicklung von mehr als 1500 Aktien aus der ganzen Welt.
ETFs gibt es auch für verschiedene Sachgebiete, wie beispielsweise nachhaltige ETFs, ETFs für spezifische Länder (China oder Brasilien) oder Strategien (ausschüttende vs. thesaurierende ETFs).
4. Kleine Beiträge nachhaltig investieren
ETFs sind nicht nur aufgrund ihrer niedrigen Verwaltungsgebühren für kleine Investitionen sinnvoll. Als Anleger kann man sich ein komplettes Wertpapierportfolio zusammenstellen, in dem man beispielsweise in drei breite ETFs investiert ist, die den gesamten Aktienmarkt abdecken.
Durch Anbieter von Sparplänen reichen hierfür auch geringe monatliche Beträge aus, sodass man ohne großes Startkapital investieren kann.
5. Cost Average Effekt
Durch den Cost Average Effekt oder Durchschnittskosteneffekt wird eine Investition in mehrere Teile aufgeteilt und periodisch investiert wird. So können Sie die Auswirkungen eventueller Marktschwankungen reduzieren.
Durch die regelmäßigen, unabhängig von der Marktlage ausgeführten Investitionen kann so ein günstiger Durchschnittskurs erreicht werden und man muss sein Investment nicht richtig "timen".
Sparplan-Rechner: Aus 100 € pro Monat werden fast € 5.000 Euro Rendite
Wie sich diese Vorteile mit einem ETF-Sparplan auszahlen kann, zeigen wir Ihnen mit unserem Beispiel. Bei Betrachtung eines Zeithorizonts von 15 Jahren erkennt man klar die Vorteile. Wir haben dafür historisch ausgerechnet, ob und wie sich ein Sparplan gelohnt hat, der in einen MSCI-World ETF investiert wurde. Dabei haben wir folgende Kriterien gewählt:
Keine Anfangsinvestition, also ohne Startkapital
Monatlich € 100,- investiert
Zeitraum von 15 Jahren
Investition in einen thesaurierenden MSCI World-ETF
Portfolioentwicklung eines 15-jährigen Sparplans
Mit einer Investition von 100 Euro monatlich in den MSCI World haben wir über 15 Jahre einen Ertrag von über 4.500 Euro erzielt. Unser Vermögen beträgt jetzt 22.800 Euro, zusammengesetzt aus 18.000 EuroEinzahlung, die wir monatlich getätigt haben und 4.800 Euro Rendite, die wir durch die Marktentwicklung mitgenommen haben.
Wenn wir den Zeithorizont gar auf 30 Jahre verlängern, werden aus 100 Euro monatlicher Sparrate ganze 58.844,29 Euro, wovon 22.844,29 Euro auf Rendite und Kursgewinne des ETFs zurückfallen.
Für wen eignet sich ein ETF-Sparplan?
Für Studenten oder Auszubildende: Aufgrund des geringen Investments lohnt es sich auch mit einem kleinen Studenten- oder Azubigehalt, zu investieren. Denn Sparpläne sind eine langfristige Investition und tragen über viele Jahre hinweg wirklich Früchte.
Für Anfänger: Wer sich nicht sonderlich mit Geldanlage und Investments auskennt, der kann mit risikoarmen Sparplänen dennoch Geld an die Börse bringen. Verschiedene Anbieter, wie beispielsweise Scalable Capital oder Trade Republic bieten Sparpläne mit Fokus auf Sicherheit, in die man ohne große Vorkenntnisse investieren kann.
Für (die eigenen) Kinder: Ob man für seine Kinder vorsorgen, oder den Kleinen vielleicht zeigen möchte, wie man mit Geld richtig umgeht. Durch die Vielfalt und kleine Einstiegshürde kann man nicht nur den eigenen Kindern zeigen, wie Geldanlage funktioniert, sondern auch für die eigenen Kinder vorsorgen.
Was ist der beste ETF-Sparplan?
Zu den beliebtesten ETFs zählten in jüngster Vergangenheit solche, die neben einer Rendite für den Anleger auch ethische und ökologische Ziele verfolgen. So erlebten zum Beispiel Wasserstoff und erneuerbare Energien ETFs und allgemein die Wasserstofftechnologie-Branche einen großen Nachfrageanstieg. Aktien ETFs und Indizes wie der s&p 500, der den Verlauf der Wirtschaft der USA abbildet, werden ebenfalls vermehrt nachgefragt.
Auch klassische Sparpläne, wie das Investieren in den Index MSCI World, der unter anderem Unternehmen wie Apple, Amazon oder Tesla beinhaltet, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Für den Anleger macht es Sinn, die verschiedenen ETFs zu vergleichen.
So kann man entscheiden, welches Ziel man mit seiner Investition unterstützen möchte.
Name
Kategorie
Volumen (in Millionen Euro)
Inhalt
iShares Global Clean Energy UCITS ETF
Nachhaltig
4.423
30 weltweit größte Unternehmen aus dem Bereich Clean Energy
iShares Core MSCI World UCITS ETF
Sicherheit
26.708
Über 1.600 große und mittelgroße Unternehmen aus 23 Industriestaaten
HSBC MSCI World UCITS ETF USD
Rendite-Orientiert
2.344
Über 1.500 Unternehmen weltweit, hohe Rendite bei höherem Risiko
Beispiel für verschiedene ETFs
Sie haben beim Investieren die Wahl, verschiedene Sparpläne zu vergleichen und sich darüber zu informieren, in welche Branchen oder welchen Ländern ein wirtschaftliches Wachstum zu erwarten ist. Oder Sie wählen ein fertiges Portfolio, bei dem alle wichtigen Entscheidungen für Sie bereits getroffen wurden.
Außerdem sollten Sie unter anderem in ihrer Auswahl berücksichtigen, wie hoch eventuelle Kosten eines Depots bei einem Online-Broker sind und wie groß das Risiko eines Verlustes ist. Es gibt viele kostenlose ETF-Sparpläne, bei denen schon 25 Euro als Mindestsparrate ausreichen.
Schritt-Für-Schritt Anleitung zum Kaufen eines ETFs
1. Wertpapierdepots und Broker vergleichen
Grundlage für das Investieren in einen ETF ist es, ein Wertpapierdepot zu eröffnen. Falls Sie kein Wertpapierdepot besitzen, können Sie aus einer Vielzahl an Anbietern wie Banken und Online-Brokern wählen. Neben der unterschiedlichen Höhe der Kosten, sollten sie auch die Leistungen und den Service vergleichen. Achten Sie auch auf eine einfache und übersichtliche Handelsplattform und die anfallenden Gebühren für die Depotführung.
Beachten sie außerdem die Auswahl der zur Verfügung gestellten ETF-Sparpläne und Informieren Sie sich über die Sicherheit des ausgewählten Brokers. Außerdem können Sie in ihrer Entscheidung berücksichtigen, ob der Broker einen deutschen Kundenservice hat und ob dieser gut erreichbar ist.
2. Depot eröffnen
Haben Sie sich final für einen Broker entschieden, können Sie nun bei diesem Broker ein Wertpapierdepot eröffnen. Die Eröffnung ist recht einfach und ähnelt einem klassischen Registrierungsprozess. Da es sich bei einem Wertpapierdepot um Bankgeschäft handelt, ist eine sogenannte Idenfitikation notwendig.
Diese Identifikation erfolgt bei den meisten Brokern und Depotanbietern digital, also per sogenanntem Video-Ident. Dabei wird geprüft ob Sie wirklich die Person sind, die das Depot eröffnen möchte und Sie benötigen hierfür Ihren Personalausweis und ein Smartphone. Wer sich noch klassisch identifizieren will, der kann sich auch noch per Postcoupon identifizieren.
3. Einen passenden ETF auswählen
Haben Sie einen Broker ausgewählt und ein Depot eröffnet, ist der nächste Schritt, einen ETF auszuwählen. Überlegen Sie sich genau, in welche Werte, welche Länder und welche Branchen Sie investieren wollen.
Entscheiden Sie sich zum Beispiel für deutsche Aktien, könnten sie einen DAX-ETF auswählen. Wenn Sie globaler investieren möchten, bietet sich der MSCI World Index beispielsweise an..
4. In einen ETF-Sparplan investieren
Haben Sie einen ETF in den Sie investieren wollen gefunden, können Sie zwischen zwei Optionen wählen. Sie können einen einmaligen Betrag investieren oder einen Sparplan einrichten. Wenn Sie einen Sparplan anlegen, können Sie wählen, ob Sie monatlich oder in größeren Abständen investieren wollen. Auch hier lohnt sich ein Vergleich verschiedener Anbieter.
Egal ob Sie sich für oder gegen einen Sparplan entscheiden, je nach Broker müssen Sie nun die letzten, finalen Schritte durchführen, um in einen ETF zu investieren. Diese Schritte unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter. Haben Sie die Schritte alle erfüllt, sollten Sie nun stolzer Besitzer eines ETFs sein.
Darauf sollten Sie bei einem ETF-Sparplan achten
Berücksichtigen Sie das Marktrisiko und das Kursrisiko, auch ein ETF kann an Wert verlieren
Fangen Sie so früh wie möglich an zu investieren, um vom Zinseszins zu profitieren
Stellen Sie ihr Portfolio, vor allem langfristig, möglichst breit auf um es abzusichern
Versuchen Sie sich von fallenden Kursen nicht verunsichern zu lassen
Überschätzen Sie sich nicht, wenn ihre Investments hohe Erträge erzeugen
Informieren Sie sich ausreichend über ihr Investment und investieren Sie zuerst etwas Zeit und dann erst Geld
Kapitalanlagen dienen meistens dazu, das Vermögen des Anlegers zu erhalten oder es zu steigern. Allgemein kann man zwischen einer Kapitalanlage in Wertpapiere und Sparformen wie Tagesgeldkonten unterschieden. Das auf einem Tagesgeldkonto angelegte Geld wird verzinst und ist in der Regel eher mit wenig Risiken verbunden. Bei Wertpapier-Kapitaleinlagen dagegen werden Renditechancen durch das gezielte Eingehen von Risiken wahrgenommen.
Deshalb sollte man als Anleger ein Grundverständnis dafür entwickeln, welche konkreten Risiken man eingeht, diese berücksichtigen und zum Beispiel durch Diversifikation bestmöglich vorbeugen.
Verteilt man seine Investition auf zu wenige Anlagen, geht man ein meist ein höheres Risiko ein. Setzt man das Prinzip der Diversifikation allerdings richtig ein, lässt sich das Risiko des Portfolios oft sogar unter den Durchschnitt der Einzelrisiken der Portfolio-Bestandteile senken.
So können Sie mit der gleichen Summe die Sie investieren, zwei Strategien verfolgen. Sie können in zwei unterschiedliche Aktien investieren, aber auch gleichzeitig in Aktien, Anleihen und ETFs. Dadurch wird Ihr Risiko bei einem Investment auf mehrere Positionen verteilt.
Die Volatilität misst die Schwankungen eines Wertpapiers im Vergleich zum Mittelwert. Je höher die Kennzahl ist, desto höher sind auch die Schwankungen des Wertpapiers. Das bedeutet, dass eine hohe Volatilität auch hohe Erträge bedeuten kann, aber auch große Verluste
Außerdem sollten Sie die anfallenden Kosten einer Order in ihrer Auswahl berücksichtigen und die Gebühren, beim Broker unter “TER” zu finden, sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Generell sind bei dem Kauf eines ETFs deutlich weniger Kosten zu erwarten, als bei einem aktiv gemanagten Fond.
Die Total Expense Ratio (TER) oder auch Gesamtkostenqoute ist eine prozentuale Kennzahl, zur Bestimmung der dauerhaft anfallenden Fondskosten. Sie soll Investoren dabei helfen, festzustellen, wie hoch die Kosten eines Fonds wirklich sind. Enthalten sind in der TER alle kosten außer die Transaktionskosten und eventuell anfallenden Performance Gebühren.
Obwohl vor allem am Anfang vieles zu beachten ist, ist der Kauf eigentlich sehr einfach und unkompliziert. Das Morningstar Rating mit seiner Sternebewertung ist beispielsweise ein guter Indikator, um den richtigen ETF zu finden.
Ein Portfolio mit einer sehr geringen Diversifikation
Aktie A
50.000 Euro
Aktie B
50.000 Euro
Summe
100.000 Euro
Ein Portfolio mit einer eher hohen Diversifikation
Aktie A
20.000 Euro
Aktie B
20.000 Euro
Anleihe A
15.000 Euro
Anleihe B
15.000 Euro
ETF A
15.000 Euro
ETF B
15.000 Euro
Summe
100.000 Euro
Welche Risiken gibt es bei einer Investition in ETFs?
Das Marktrisiko
Das Risiko investiertes Geld zu verlieren, weil sich der Gesamtmarkt negativ verändert, das sogenannte Marktrisiko, besteht auch bei einem ETF-Sparplan. Investiertes Geld verliert man allerdings erst, wenn man bei der Veräußerung Anteile mit Verlust verkauft. Sinkt der Wert eines ETFs, aber die Anteile werden nicht verkauft, handelt es sich nur um einen Buchungsverlust.
Das Kursrisiko
Da ETFs passiv einen Index nachbilden, beinhalten sie immer auch ein Kursrisiko. Fällt der DAX beispielsweise um 10 Prozent, wird ein DAX abbildender ETF wahrscheinlich ebenfalls um ungefähr 10 Prozent fallen. Außerdem kann es bei internationalen ETFs zu Währungsverlusten kommen, wenn die Indexwährung an Wert verliert. Das ist das Wechselkursrisiko.
Das Replikationsrisiko
Ein Investment in einen Sparplan ist manchmal auch mit einem Replikationsrisiko verbunden. Das bedeutet, dass es zu Abweichungen zwischen dem Wert des Index und dem Wert des ETFs kommen kann. In so einem Fall kommt es zu einem “Tracking Error”. Eine solche Abweichung kann zum Beispiel durch Neugewichtungen, Dividendenzahlungen oder Kapitalmaßnahmen zustande kommen.
Das Liquiditätsrisiko
In illiquiden Marktphasen kann es ebenfalls zu einem erhöhten Liquiditätsrisiko kommen, nämlich dann, wenn der intrinsische Wert des Fonds von dem ETF-Preis abweicht. Im schlimmsten Fall müssen hier mit größeren Verlusten gerechnet werden, wenn der Sparplan veräußert wird. Ein Maß für die Liquidität ist der Unterschied zwischen dem An- und Verkaufspreis. Je geringer dieser Spread oder Unterschied ist, desto liquider ist der ETF.
Sonstige Risiken
Neben allen Risiken die mit dem Handel und dem Investmentmarkt korreliert sind, können auch menschliche Verhaltensmuster zu Verlusten führen. Durch die weltweit deutlich gestiegene Nachfrage sind ETFs aufgrund ihres Volumens dazu in der Lage, Kursbewegungen zu verstärken und zu beschleunigen. So können Abwärtstrends verstärkt werden, wenn viele Anleger ihre Anteile verkaufen.
In den letzten Jahren haben die meisten Anleger überwiegend positive Erfahrungen mit Investments und Kapitalanlagen gemacht. Deshalb sollten Sie aufpassen, nicht zu viel zu riskieren. Wie gut und sicher ein Investment ist, stellt sich oft erst in Krisenzeiten heraus.
Häufige Fragen zum ETF-Sparplan
Was ist ein ETF?
ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Funds und bedeutet zu Deutsch börsengehandelter Indexfonds. Sie spiegeln die Kursentwicklung eines bestimmten Index wieder und werden deshalb auch als Indexfonds bezeichnet. Ein Index besteht dabei aus einer Vielzahl von Einzelwerten, in der Regel Aktien. Sie werden an der Börse gehandelt und sind ein renditestarkes Anlageinstrument.
Was für Vorteile und Nachteile gibt es bei einem ETF?
ETFs haben geringe kosten und können sehr flexibel gehandelt werden. Dabei sind sie äußerst transparent, da sie meist 1:1 einen Referenzindex replizieren. Ein weiterer Vorteil besteht in der Möglichkeit der Diversifikation, die sogenannte Risikostreuung, die dadurch entsteht, dass ein ETF aus vielen Einzelaktien zusammengesetzt ist.
Zu den Nachteilen bei einem ETF zählt, dass es ein börsengehandeltes Instrument ist und Sie daher auch den allgemeinen Schwankungen und Risiken des Börsengeschäfts ausgelegt sind. Je nach Investitionsstrategie gehören hierzu beispielsweise Marktrisiken, Wechselkursrisiken und das Zinsänderungsrisiko.
Wo kann man in ETF-Sparpläne investieren?
Sie benötigen zum Handel ein Wertpapierdepot bei einem Wertpapieranbieter. Dies können spezielle Online-Broker oder auch Banken sein. Auch Robo-Advisor bieten Möglichkeiten für Sparpläne. Einige Anbieter, die in Deutschland aktiv sind, sind Trade Republic, comdirect, Scalable Capital oder eToro. Sie sollten hierbei die jeweiligen Kosten für das Depot und für den Handel berechnen, bevor Sie ein Konto eröffnen.
Was ist der beste Broker?
Als Voraussetzung für den Kauf benötigen Sie einen Broker Account bei einem Kreditinstitut. Bei der Entscheidung für einen bestimmten Broker sollte man unter anderem berücksichtigen, wie hoch eventuelle Gebühren sind, welche Zahlungsmöglichkeiten der Broker anbietet und wie groß das Angebot der unterschiedlichen ETFs ist. Zu den bekanntesten Brokern zählen unter anderem eToro, Libertex oder comdirect.
Wie viel Rendite erhalte ich bei einem ETF-Sparplan?
Da ETFs eine spezielle Form von Aktienfonds sind, unterliegt die Rendite der Performance des jeweiligen Marktesm, also wie gut der jeweilige Sparplan und der zugrundeliegende Index performt. Von den prozentualen Erträgen müssen Sie allerdings noch die laufenden Kosten, die Anschaffungs- und Verkaufskosten und eventuelle Steuern abziehen.
Was ist der Unterschied zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs?
Bei ausschüttenden ETFs werden die Erträge wie Dividenden an sie ausgeschüttet. Das bedeutet, dass Sie, meistens quartalsweise, einen Betrag auf ihr Konto ausgezahlt erhalten.
Bei thesaurierenden ETFs werden diese anfallenden Dividenden nicht ausgeschüttet, sondern wieder reinvestiert. Sie erhalten also keine Dividende, sondern investieren den Ertrag direkt wieder in den ETF.
Wie viel Steuer kosten ETFs?
Sie müssen wie auf alle Kapitalerträge, also zum Beispiel die Gewinne eines ETFs oder einer Aktie, Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent bezahlen. Auf diese 25 Prozent kommen noch einmal 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag. Daraus ergibt sich eine Steuerlast von 26,375 Prozent.
Die Abgeltungssteuer muss allerdings nur bezahlt werden, wenn die Kapitalerträge den Sparer-Pauschbetrag übersteigen. Dieser Freibetrag beträgt im Jahr 2021 für eine Person 801 Euro und muss bei der Bank angefordert werden, damit die Bank nicht automatisch eine Abführung der Steuern vornimmt.
Eignen sich ETFs zur Altersvorsorge?
Wenn man auf der Suche nach einem langfristigen Investment ist, um zum Beispiel Geld für die Altersvorsorge zurückzulegen, sollte man unbedingt einen ETF-Sparplan in Erwägung ziehen. Dafür sprechen viele Vorteile, wie das geringe Risiko, die günstigen Gebühren oder der Cost-Average-Effekt. Für die Altersvorsorge empfiehlt sich ein thesaurierender ETF, da die Dividenden wieder reinvestiert werden und für den Anleger arbeiten.
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